PORTITOR

Ein Film von Hans Anton Rose

Der Film "PORTITOR" zeigt 748 einzelne Knöpfe, welche in einem mathematischen Rhythmus montiert wurden.

Jeweils 68 Knöpfe werden eine Sekunde lang gezeigt, dann 68 Knöpfe für je 3/20 Sekunden, dann wieder 68 Knöpfe eine Sekunde lang und so fort. Anschließend an diese 11 Sequenzen sind die vorher langsam gezeigten Knöpfe in den schnellen Sequenzen zu sehen - und umgekehrt.

Die einfache, rhythmische Tonstruktur steigert seine Geschwindigkeit zu einem Höhepunkt, um dann wieder in gleicher Weise zu einem Einton-Intervall zurückzukehren.

Diese Montage erlaubt sowohl die Betrachtung einzelner Knöpfe im Sekundentakt als auch die vermeintlich morphische Sequenz, welche durch zeitliche Verdichtung bei den schnellen Intervallen, die Wahrnehmung verändert und das Einzelne zu einem Ganzen verschmelzen lässt.

Der repetitive Aspekt der 15 minütigen Schnittabfolge, welche formal einheitlich, hunderte unterschiedliche Knöpfe sichtbar macht, ermöglicht einen kontemplativen Zustand der den verschiedensten Assoziationen Raum gewährt.

Durch die starke Vergrößerung der Knöpfe im Film, entsteht eine Verfremdung und Überhöhung des ursprünglichen Objekts und erlaubt eine neue inhaltliche Bewertung.

Dieses Projekt entwickelte sich aus dem kontinuierlichen Sammeln von Knöpfen aus aller Welt im Rahmen eines langfristig angelegten Kunstprojekts, welches sich in Hans Anton Roses Installation von 2012 „ET PLURIBUS UNUM“ (Aus Allen Eins) in der Kunsthalle Aschaffenburg manifestierte.

Migration als soziokulturelles Phänomen steht im Mittelpunkt, das (Knopf)Meer liefert die Metapher samt Fährmann (Portitor) als Vehikel für die Seelen der Reisenden.

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